Schatzkästchen

Ich verrate euch ein „kleines“ Geheimnis: Ich steh total auf Märchen – diese Geschichten mit tiefer Symbolik. Sie begleiten mich von Kindesbeinen an. Aber nicht nur das, Märchen begleiten uns Menschen seit Beginn der Menschheitsgeschichte. Jahrhundertelang wurden sie in allen Kulturen von Generation zu Generation mündlich überliefert und so zu einem im Volk verankerten Schatz an Lebenserfahrung, der in einer symbolhaft verschlüsselten Sprache weitergegeben wurde. Kaum jemand kann im ersten Moment die Frage beantworten, warum ihn ein bestimmtes Märchen verzaubert, berührt oder abgestossen hat.

Mir gefällt die kurze und einfache Erzählstruktur,  die klare Einteilung in „Gut und Böse“ und die wunderbare Fantasiewelt, in der alles möglich scheint. Klare Werte, für die, die das innere Kind (wieder) in sich entdecken: so steht z. B. für den König  fest, dass seine Tochter ihr Versprechen einlösen und den Froschkönig von ihrem Tellerchen essen lassen wird, weil Verantwortung übernehmen zum Leben gehört. Märchen sind wunderbare Gefährten auf dem Weg durch unseren hektischen Alltag und für mich kleine Entspannungsinseln.

Märchen als ein ganz besonderes „Kommunikationsportal“ bieten im Gespräch mit Patienten während des palliativen Stationsaufenthaltes eine potentielle Schlüsselrolle zur Seele eines  Menschen.  Die einfache Bildsprache kann hilfreich sein, über das baldige Ende des Lebenswege nachzudenken und zu reden. Sie geben Hoffnung und Vertrauen in einen menschenwürdigen Abschied und können Ängste reduzieren, um mutig den eigenen Lebenskreis zu schließen.

Meine Lieblingsgschichte mit märchenhaften Zügen findet ihr hier im Untermenü:

–> Die zwei Wölfe